Dieses Signal heißt Selenocystein-Insertionssequenz (SECIS) und b

Dieses Signal heißt Selenocystein-Insertionssequenz (SECIS) und befindet sich außerhalb der kodierenden Sequenz der mRNA. Es gibt außerdem eine Selenocystein-spezifische

tRNA (tRNASec), welche UGA erkennt, und einen eigenen Elongationsfaktor (EFSEC) besitzt, der ausschließlich tRNASec zum Ribosom bringt. Dabei vermittelt das SECIS-bindende Protein (SECISBP2), zwischen dem Selenocystein-Einbausignal und dem Translationsfaktor EFSEC. Daher betreffen Mutationen im SECISBP2 auch die gesamte Selenoproteinbiosynthese. Während die bekannten Mutationen in SECISBP2 PI3K Inhibitor Library datasheet relativ mild sind, führen Mutationen im Gen für Selenocysteinsynthase (SEPSECS) fast vollständig zum Ausfall des ganzen Stoffwechselweges mit entsprechend schlimmeren Folgen. Der ganze Prozeß wird im Kasten nochmals graphisch veranschaulicht ( Abb. 1). Unter dem Strich kann man jedoch sagen, daß die Natur zum Zwecke des Austauschs eines Schwefelatoms gegen ein Selenatom in einem Bafetinib Protein einen erheblichen mechanistischen Aufwand treibt. Dieser Aufwand erklärt sich jedoch mit der um

Größenordnungen höheren katalytischen Aktivität von Selenoenzymen gegenüber ihren Schwefelvarianten. Das erste Säugerenzym, das 1973 als Selenoprotein identifiziert wurde, war die Glutathionperoxidase aus roten Blutkörperchen, welche Wasserstoffperoxid und organische Peroxide entgiftet [13] and [14]. Völlig überraschend kam 1990 die Entdeckung, daß auch die Schilddrüsenhormon-Dejodasen, welche das aktive T3 aus T4 herstellen bzw. Schilddrüsenhormone abbauen, ebenfalls Selen enthalten [15] and [16]. Mit ihrem teilweisen

Ausfall hängt das Krankheitsbild beim SECISBP2-Syndrom zusammen. Erst 1996 wurde erkannt, daß auch die längst bekannten Thioredoxinreduktasen bei Säugern Selenoenzyme sind [17]. Wir konnten mit Hilfe transgener Mäuse zeigen, daß Selenoprotein P (SePP), welches etwa die Hälfte des Plasmaselens bindet, für die Verteilung des Selens im Orotic acid Körper eine eminente Rolle spielt. Fehlt SePP im Tier, so kommt es trotz adäquater Ernährung u.a. zu einem eklatanten Selenmangel im Gehirn mit Neurodegeneration und gelegentlichen epileptischen Anfällen. Die Tiere konnten jedoch durch zusätzliche Selengabe normalisiert werden [18], [19] and [20]. Anhand metabolischer Markierung mit 75Se schätzt man, daß es in Säugern bis zu 35 Selenoproteine geben könnte. Bisher wurden aber erst 25 Gene für Selenoproteine identifiziert, von denen manche mehrere Isoproteine kodieren [21]. Selen ist ein essentielles Spurenelement. Es ist an einer Vielzahl von Prozessen, von der Schilddrüsenhormonaktivierung bis zum Peroxid-Abbau beteiligt [22]. Durch intensive Forschung, vor allem in den letzten zwanzig Jahren, sind wir einem vollständigen Verständnis seiner Rolle in der Biologie näher gekommen.

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